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Bremens verlorenes Wahrzeichen
Ihr Turm war stadtbildprägend wie kaum ein anderer, der Kirchenbau einer der bedeutendsten der Stadt, der Ort der Ausgangspunkt der Reformation in Bremen: die St.-Ansgarii-Kirche. Hier hielt im November 1522 der Augustinermönch und Reformator Heinrich von Zütphen die erste evangelische Predigt in der Stadt.
Die Kirche wurde im letzten Krieg in großen Teilen zerstört. Die Ruine ist 1959 abgetragen worden, um einem Kaufhaus Platz zu machen – ein Vorgang, der aus Sicht des heutigen Denkmalschutzes geradezu unfassbar erscheint. Dadurch klafft im historischen Gefüge der Bremer Altstadt eine schmerzliche Lücke.

Anschari e. V.
Strukturen und Öffentlichkeitsarbeit
In den letzten Jahren flammte die Diskussion um eine mögliche Rekonstruktion von St. Ansgarii immer wieder auf. Geführt wird diese von einer Handvoll Aktivisten, die sich nun in dem Verein Anschari e. V. organisieren. Die die Idee tragenden Personen sind der Historiker Nils Huschke und der Architekt Axel Spellenberg – Vorstandsvorsitzender und dessen Stellvertreter im Verein.
Das Vorhaben des Vereins scheitert aber bislang bereits an der nötigen Öffentlichkeit und den Strukturen. Bisher ist dem Verein die Gemeinnützigkeit versagt geblieben. Es existiert nicht einmal eine Website, auf der man das eigene Anliegen vorstellen und die Planungen für eine mögliche Rekonstruktion konzentrieren kann. Auch wären Printmedien in Form von Büchern, Broschüren oder Flyern notwendig, um die Bedeutung von St. Ansgarii für Stadtbild und Geschichte Bremens einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Und die sozialen Netzwerke: auch Fehlanzeige! Der Verein besteht bisher nur auf dem Papier.
Als Ersatz dient ein vor zehn Jahren eröffneter, sehr langer und entsprechend strukturloser Strang im Diskussionsforum des Vereins Stadtbild Deutschland. Die wichtige Dokumentation der ursprünglichen Gestalt der Kirche geht dort aber leider weitgehend unter. Der 2. Vorsitzende von Anschari e. V. verliert sich darin allzu häufig in Rundumschläge und verbale Entgleisungen gegen die Institution Kirche, die Politik, Bremer Verantwortliche, seine Architektenkollegen, ja sogar gegen die mitdiskutierenden Foristen und die eigenen Vereinsmitglieder, die sie eigentlich in ihrem Vorhaben auf ihrer Seite zu suchen haben. So konnte man in den letzten Tagen persönliche Zwistigkeiten innerhalb des Vereins öffentlich verfolgen, wobei die Moderatoren des Forums die meisten der problematischsten Passagen bereits entfernt haben. Damit wird dem vereinseigenen Anliegen von Anschari e. V. wirklich ein Bärendienst erwiesen!


Daneben existieren noch einige Kurzfilme über St. Ansgarii auf YouTube, die für die Dokumentation des Bauzustandes vor der Zerstörung hilfreich sein können. Ihre Qualität und das unüberhörbare Pathos, der ihnen innewohnt, sind aber kaum geeignet, nachhaltig als Werbemittel zu dienen und Überzeugungsarbeit zu leisten. Die Links zu den Videos:
- St. Ansgarii zu Bremen – Turmsturz und Rekonstruktion
- St. Ansgarii zu Bremen – Rekonstruktion
- St. Ansgarii zu Bremen ‚An der Weser‘ – im Film
Erste Entwürfe
Doch auch sonst stehen die Chancen auf eine Rekonstruktion der Kirche seit Jahren nicht gut. Das Areal ihres ehemaligen Standortes ist derzeit vom Bremer Carée, einem Einkaufszentrum, bebaut. Die Bremer Politik zeigt insgesamt wenig Interesse an den Ideen des Vereins, die zunächst eine vollständige Rekonstruktion des Kirchenbaus vorsahen. Diese war eingebettet in einer umfangreichen Neugestaltung der gesamten mittleren Altstadt. Dadurch sollte die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich verbessert werden.

Rekonstruktion des Turmes?
Zuletzt konzentrierte man sich aber vor allem auf das Machbare, eine Rekonstruktion des mittelalterlichen Turmes. Doch auch hierfür müsste ein Teil der derzeitigen Bebauung weichen. Spellenbergs Entwürfe sehen dabei die Umgestaltung des Bremer Carée in historisierenden Formen vor.

Ästhetisch wirkt dies ganz ansprechend, könnte aber Rekonstruktionsgegnern Vorschub leisten, das gerne beschworene Lied vom „Disneyland“ anzustimmen. So polemisch diese Kritik an den Entwürfen auch klingen mag, so sehr ist die Frage berechtigt, ob diese frei erfundene historisierende Architektur nicht ebenfalls den Makel der Beliebigkeit trägt, der moderner Architektur aus Glas und Beton meist anhaftet. Dem könnte man entgegnen, dass Spellenbergs Entwurf sich immerhin an der Formensprache des verlorenen Kirchenbaus orientiert.
Zudem könnte man mit der laufenden Rekonstruktion des Turmes der Potsdamer Garnisonkirche ein erfolgreiches Beispiel einer solch sukzessiven Vorgehensweise anführen. Dabei zeigen zahlreiche Beispiele großflächiger Rekonstruktionen wie in Potsdam, Dresden oder Frankfurt, dass die Zeit für die Wiederherstellung verlorener Stadtbilder durchaus gekommen ist. Die Erfahrungen aus diesen Projekten zeigen einige wichtige Faktoren für ein Gelingen auf:
- Unterstützung aus der Bevölkerung
- zahlungskräftige Investoren oder Mäzene
- ein durchdachtes Nutzungskonzept, das auch die wirtschaftlichen Aspekte berücksichtigt
- das Freiwerden oder das Vorhandensein einer Baufläche am ursprünglichen Standort
In Bremen scheint es derzeit an vielen dieser Voraussetzungen zu mangeln.
Ausblick
Auch andere Ideen dieser Art haben Jahrzehnte bis zur Realisierung gebraucht. Als wichtig erachte ich, die Ideen stetig in die Öffentlichkeit zu tragen und die Chance zu nutzen, wenn das entsprechende Areal für Neubebauungen zur Disposition steht. In einem solchen Fall erscheint mir auch die Rekonstruktion der gesamten Kirche nicht als aussichtslos. Entscheidend dafür wird ein überzeugendes Nutzungskonzept sein.
Zu diesem Zweck rate ich zu einem Blick in die benachbarten Niederlande, wo man schon seit langer Zeit gute Erfahrungen mit der Umnutzung von Kirchenbauten besitzt. Besonders hinweisen möchte ich auf eine jüngst erschienene Dissertation von Stefan Netsch mit dem Titel „Strategie und Praxis der Umnutzung von Kirchengebäuden in den Niederlanden“, die kostenlos heruntergeladen werden kann. Dazu ergänzend sei die Publikation von Oliver Meys und Birgit Gropp „Kirchen im Wandel – Veränderte Nutzung von denkmalgeschützter Kirchen“ genannt, die sich diesem Phänomen in Nordrhein-Westfalen annimmt. Zwar handelt es sich bei den vorgestellten Beispielen in aller Regel um bestehende Kirchenbauten und nicht um Rekonstruktionen, wie es in Bremen der Fall wäre, doch die Konzepte und ihre Umsetzung sind möglicherweise als Anregung brauchbar.
Dieser Blogbeitrag mag im bescheidenen Rahmen dazu dienen, die Aufmerksamkeit auf den Rekonstruktionsbemühungen um St. Ansgarii in Bremen zu erhalten. Zu meinem Bedauern reibt sich aber der das Projekt fördernde Verein in internen Querelen auf, die auch noch öffentlich ausgetragen werden, anstatt nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.
Sehr geehrter Herr Damian,
dass Sie mich nun auch auf Ihrer Seite mit „Zeilenabstand“ diffamieren (was ich erst vorgestern über die Fb-Startseite Altes Schauspielhaus Frankfurt in Erfahrung bringen konnte) wirft kein gutes Licht auf Ihre Intention, den Wiederaufbau von St. Ansgari zu befördern. Sondern einen tiefen Schatten auf Sie selber und durchaus Ansätze sinnvoller Vorschläge. Es ist wohl zwecklos, Ihre längst widerlegten, falschen und respektlosen Darstellungen über mich nochmals widerlegen zu wollen, da Sie es ganz offenkundig auf die Herabwürdigung unserer Vereinsarbeit anlegen. Und hierzu scheint Ihnen jedes Mittel recht zu sein, unsere Arbeit zu konterkarieren. Es scheint Ihnen auch entgangen zu sein, dass wir längstens vor Ihnen detaillierte Entwürfe auch zum Wiederaufbau des Kirchenbaus- und Raums mit der Nutzung für kommerzielle Zwecke geplant, dabei die historischen Aussenanbauten so wiederhergestellt haben, dass eine kapitaleinträgliche Nutzung für einen oder mehrere Investoren gegeben ist. Wir haben zwei Varianten entwickelt, die Reko des Turms und der Kirche auf der einen, nur die Reko des Turms und Umbaus des Ansgari-Hauses, wie im Modell abgebildet, auf der anderen Seite. Je nach Realisierungsoption können wir also auf unsere Pläne zurückgreifen. Es ist doch logisch, dass nur ein Investor und Grundstückseigentümer über dieses Bauvorhaben entscheiden kann, und nicht wir. Sie schon gar nicht. Dass nun ausgerechnet eingefleischte und mit geradezu blindem Hass erfüllte Gegner der Rekonstruktion des Alten Schauspielhauses Frankfurt Ihre diffamierenden Sätze in Ihrem Link „Zeilenabstand“ über mich benutzt haben, um mich damit nochmals öffentlich zu diffamieren, bringt Ihre Intention der Förderung von Rekonstruktionen in Deutschland in ein schlechtes Image. Sie schaden unserer Sache nur, indem Sie erklärten Rekonstruktionsfeinden ein Sprungbrett für deren Hasskampagnen liefern. Ich kann Ihnen nur raten, Ihre verunglimpfenden Sätze über unseren Verein und mich als 2. Vorsitzenden aus Ihrem Link zu löschen und es sich mit uns Vereinsmitgliedern in Bremen nicht vollends zu verderben. Hass macht auch einen Intellektuellen und Rekonstruktions-Befürworter blind. Darum haben wir als Vorstand auch einen FINDORFFER (Forist im APH-Forum/StadtbildD. e.V.) aus unserem Verein als Mitglied ausgeschlossen, nachdem er im APH-Forum Ihre diffamierenden Sätze über mich nochmals benutzt hat, um meinen Ruf zu demolieren. Der Vereinsausschluss ist rechtskräftig, ein Wiedereintrit ausgeschlossen. Dass wir aufgrund der Corona-Pandemie sehr eingeschränkt mit weiteren Planungen sind, versteht sich wohl von selbst, wobei die noch immer mangelnde Gemeinnützigkeit erschwerend hinzukommt. Ohne Spendeneinahmen ist keine Arbeit machbar. Mit „Zeilenabstand“ kann man viel schreiben, kritisieren und wollen, wenn man es nicht selber bezahlen und machen muss.
Sehr geehrter Herr Spellenberg,
meine Absicht ist sicherlich nicht, Sie zu diffamieren. Zu welchem Zweck ich den Blogbeitrag geschrieben habe, können Sie dem dortigen letzten Absatz entnehmen. Gleichwohl kommt man nicht umhin festzustellen, dass trotz Ihrer vielversprechenden Entwürfe die Aussichten auf eine Rekonstruktion nicht sehr gut stehen. Ich sehe vor allem die mangelhafte Öffentlichkeitsarbeit des federführenden Vereins als gewichtiges Hindernis für das Vorhaben an. Das habe ich Ihnen bereits im Sommer letzten Jahres im APH-Forum zu vermitteln versucht. Anstatt dies zu beherzigen, haben Sie dann sogar noch die internen Zwistigkeiten im Verein in die Öffentlichkeit gezerrt. Und nun greifen Sie das Thema unvermittelt nach einem halben Jahr schon wieder auf und führen diese Querelen fort.
Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich Ihren übrigen Ausführungen zum Teil nicht folgen kann. Sie schreiben über Hass, über Links, über das Frankfurter Schauspielhaus, ohne dass ich dies wirklich nachvollziehen und zuordnen kann. Auch verstehe ich Sie so, dass Sie meinen, ich hätte eigene Entwürfe für den Wiederaufbau von St. Ansgarii erstellt. Das habe ich natürlich nicht, dafür hätte ich gar nicht das Geschick. Meine Fähigkeiten liegen unter anderem im digitalen Kulturmarketing, weshalb ich das Thema Ansgarii auch in meinem Blog aufgriff.
Ich hoffe, Sie verstehen es nicht falsch, wenn ich Ihnen erneut raten möchte, etwas diplomatischer aufzutreten und die vereinsinternen Fehden nicht auf Unbeteiligte zu übertragen.
Sehr geehrter Herr Damian,
welche Absicht steckt dann hinter Ihrer, meinen Ruf als Architekten schädigenden „Zeile“? Sie hören nicht auf, die Verantwortung für ein bisheriges Nicht-Gelingen einer Rekonstruktion von St. Ansgari auf die mangelnde Öffentlichkeitsarbeit unseres Vereins abzuwälzen, ohne einmal Ihren Blick darauf zu richten, dass uns die Öffentlichkeitsarbeit, allen voran durch das Bremer Finanzamt, nicht nur erschwert, sondern bislang unmöglich gemacht worden ist. Dieses Amt gestand uns mit permanenter Hinauszögerung unserer Eingabe und fadenscheiniger Begründung bislang nicht zu, was andere Vereine längst haben, die Gemeinnützigkeit. Sollen wir diese mit der Brechstange herbeiführen? Sie haben, wie überall, wo Sie in Erscheinung treten, nur gut reden. Guter Rat ist teuer, der Ihrige für uns zweck- und folgenlos, weil Sie uns keine Gemeinnützigkeit geben. Und solange die nicht de facto uns zugestanden wird, gibt es nur diejenige Öffentlichkeitsarbeit, die wir immerhin erbracht haben – Sie in dieser Sache nicht. Nutzen aber meine beruflichen Leistungen und unsere Vereinspläne für Ihre Seite. Das ist uns eher förderlich – nicht aber Ihre mit gar keinem Respekt-„Abstand“ formulierten, diffamierenden Zeilen über mich als 2. Vorsitzenden. Sie sind gebildet und intelligent genug, Ihre für mich schädigenden Zeilen als solche zu erkennen, und deren Folgen in Frankfurt. Wir brauchen Ihre Ratschläge solange nicht, wie Sie nur dazu da sind, uns und mir nachhaltigen Schaden zuzufügen. Sich in unsere internen Vereinsangelegenheiten einzumischen, ist nicht Ihr Recht und Befugnis. Wir werden das Vorhaben trotz Ihrer ständig störenden Manöver und kritisch dekonstruktiven Herabwürdigung unserer Vereinsarbeit mit Erfolg verwirklichen. Und dafür, so bald wir die Mittel haben, eine erfolgreiche und hervorragende Werbearbeit betreiben. Dafür brauchen wir mitengagierte, ehrwürdige Bürgerinnen und Bürger, nicht aber diffamierende und verunglimpfende Kommentare eines TEGULA und, wiederholend zitierend, FINDORFFER, wie sie zum Glück im APH-Forum gelöscht worden sind. Leider hier wieder auftauchen. Sie alleine haben Ihren verunglimpfenden, von FINDORFFER in widerwärtiger Absicht gebrauchten, Kommentar, und damit vergangene „Querelen“, wieder herausgeholt und „aufgegriffen“. Bitte halten Sie künftig (Zeilen) Abstand von unserem Verein.
Mein Artikel ist vor einem halben Jahr entstanden, als Sie im APH-Forum auftauchten und ich dadurch auf die Rekonstruktionspläne von St. Ansgarii aufmerksam wurde. Ich habe mich auch nicht in Vereinsangelegenheiten gemischt. Alles was ich über den Verein weiß, haben Sie einst im APH-Forum ausgebreitet, inklusive Ihrer Fehde mit anderen Vereinsmitgliedern, von denen die Öffentlichkeit sonst sicher keine Kenntnis erlangt hätte.
Lassen Sie es gut sein, Herr Spellenberg. Wenn Sie sich so sehr über meine Zeilen aufregen, sollten Sie das Thema hier nicht in aller Öffentlichkeit erneut aufwärmen.
Hallo Herr Kaufmann,
vom von Ihnen als aufschlussreich bewerteten Gang der Herren Huschke und Mahler ins Bremer Bürgerschaftshaus im Jahr 2017 betreff Gespräch mit einer „großen Fraktion“ (kann nur CDU sein) über Ansgarii/Fockemuseum ist mir nichts bekannt. Ich hätte das als 2. Vorsitzender im Verein erfahren müssen. Herr Huschke und ich aber sprachen in dieser Zeit mit dem damaligen Fraktionsvorsitzenden CDU über einen Wiederaufbau des Kornhauses, wobei er uns zwei Investoren herbeizubringen versprach. Es waren nur Seifenblasen, und das vermute ich auch hinter dem angeblichen Gespräch über Ansgarii. Die von Herrn Mahler beklagte 180°-Wende war eine Folge der permanenten Einwände Herrn Schrolls (Findorffer) im Verein gegen unser Vorhaben Ansgarii, so dass wir schließlich einen Kompromiss zu finden beschlossen. Wir waren selber nicht unbedingt glücklich über den Kompromiss, mussten aber etwas zur Besänftigung H. Schrolls tun, was dieser uns nicht honorierte. Ansgarii ist nicht an einem Tag erbaut worden, sondern in Jahrhunderten, leider in wenigen Tagen zerstört worden. Ein Wiederaufbau des mittelalterlichen Bauwerks ist daher auch eine Jahrhundertaufgabe und nicht von nur „5 Jahren“ und nur uns. Dass es bei einem solchen großen Vorhaben Meinungsverschiedenheiten bis hin zum Streit und Bruch gibt, liegt in der Natur der Sache und Menschen.
Ich habe mich in meiner Stuttgarter Zeit auch mit Initiativen zerstritten, die bestens organisiert und vernetzt waren, aber trotz allen von Ihnen als unabdingbar genannten Medien, Internetauftritte etc. keinerlei Erfolg hatten. Dagegen hatte ich mit herzlich wenig Leutchen und papierenen Sachen durchschlagende Erfolge: Rettung von drei historischen Bauten in Stuttgart vor dem Abbruch und Verhinderung eines Beton-Flachdachbaus, direkt an den romanischen Südturm der spätgotischen Stuttgarter Stiftskirche angebaut, den die Kirchengemeinde mit dem Hamburger Architekten Hirche dort hin bauen wollte. In Wilstedt Lkr. Rotenburg/W verhinderten eine kleine Gemeinderatsfraktion und ich den Abriss des Pastorenhauses aus dem 18. Jh., erbaut von Johann Christian Findorff. Ich habe in Borgfeld/Bremen erlebt, wie alle bestens vernetzten Initiativen, Politiker, Ortsbeiräte, Bürger scheiterten, als das altehrwürdige Borgfelder Landhaus vor dem Abbruch stand. Inzwischen ist es abgebrochen, um einem gesichtslosen Wohnprojekt Platz zu machen. Wenn nicht die Genossen Zufall und Glück ins Spiel kommen, nützt alles nichts. Was aber soll das Gefecht um Ansgarii bezwecken, wenn es offenkundig nur dazu taugen soll, Herrn Huschke und mich zu diskreditieren, egal was wir auch tun? Architektur für den Menschen (APH) war immer und ist unser Anliegen. Ich habe Stadtbild Deutschland e. V. nach meinem Austritt aus diesem Forum meine Zusammenarbeit und berufliche Tätigkeit für den Verein gekündigt, wegen der Gefechte im APH gegen uns, deren Stillstand Herr Schroll bezeichnenderweise als „Waffenstillstand“ deklarierte. Das ist ja lächerlich, Säbelrasseln in einem Forum für menschliche Architektur! Und das vor vieler Menschen Augen. Jedenfalls hat meine Kündigung dem Verein und der gemeinsamen Sache keine Vorteile gebracht. Da ich nicht mehr Mitglied im APH bin, und es auch nicht mehr zu werden beabsichtige, schreibe ich Ihnen hier.
Lieber Herr Spellenberg,
wenn Sie hier auf eine Diskussion antworten, die auf einer anderen Plattform stattfindet, kann dies kein Leser nachvollziehen. Wenn Sie einer Schilderung widersprechen wollen, dann sollten Sie es dort tun. Mein Blog ist definitiv der falsche Ort dafür.
Aber damit die Leser sich zumindest halbwegs davon ein Bild machen können, worum es geht, möchte ich folgenden Verweis vornehmen: https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.php?thread/3681-bremen-st-ansgarii/&postID=411994#post411994
Mensch, Leute – einigt Euch! Eine Woche vor dem Gedenken an den Einsturz des Turmes vor 80 Jahren rege ich an: Setzt Euch an einen Tisch. Sucht den Kontakt zu den Medien. Zeigt ihnen, was für einen Schatz Bremen damals verloren hat und welche anstrengung sich lohnen würde, einen Wiederaufbau – zumindest (erstmal) auf den Weg zu bringen. Könnte ein Wiederaufbau / eine Rekonstruktion nicht sogar ein soziales Projekt sein, an dem man arbeiten und lernen kann? Bremen sollte sich ein Beispiel nehmen an Dresden und Potzdam – und Bremen sollte endlich die Größe beweisen, die ihm zusteht. Ein Signal wäre notwendig. Selbst 100 Kilometer weiter weseraufwärts warten wir darauf.
Sie haben natürlich recht damit, lieber Herr Tuschhoff-Cicigoi, wenn Sie auf die nicht gerade neuen Probleme der internen Querelen und der mangelnden medialen Präsenz abzielen. Sie sind nicht der Erste, der dies anmerkt.
Immerhin hat der Verein es jetzt nach langer Zeit geschafft, eine Website online zu bringen: https://www.anschari.de/
Ich habe bereits an anderer Stelle versucht, konstruktiv Hilfestellung zu geben. Ich will das jetzt nicht alles wiederholen, nur soviel: Wäre der Verein mein Kunde, hätte ich sehr energisch von einem Launch der Website abgeraten. Sie verschreckt und lädt nicht dazu bei, sich dem Projekt näher zu widmen, geschweige denn zu spenden oder Mitglied zu werden. Die Website in ihrem jetzigen Zustand erreicht leider das Gegenteil von dem, wofür sie eigentlich dienen sollte. Warum man bei der langen Entwicklungszeit nicht mit jemandem gesprochen hat, der entsprechenden Kompetenzen mitbringt, ist mir schleierhaft.