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Nederlands Openluchtmuseum – Besuch in Arnheims Freilichtmuseum

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Nederlands Openluchtmuseum - Galerieholländer
Windmühle als Galerieholländer

Die Niederlande en miniature

Es ist das größte seiner Art in den Niederlanden – das Freilichtmuseum in Arnhem (Arnheim). Entsprechend ist für die Besichtigung der rund 100 Gebäude auf dem waldreichen Gelände ein ganzer Tag einzuplanen. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal hat das Museum mit seiner historischen Tram zu bieten, die den Besucher über mehrere Haltestationen rund um das weitläufige Areal befördert. Tipp: Eine Rundfahrt gleich zu Beginn des Besuchs verschafft einen guten Überblick über die einzelnen Bereiche des Museums.

Und noch ein Hinweis vorab: Der mit 19,50 € recht hoch wirkende Eintrittspreis lässt sich etwas senken, wenn man die Tickets online bestellt, diese dann ausdruckt oder auf dem Smartphone vorzeigt. Die Fahrt mit der Straßenbahn im Museum ist dagegen kostenlos. Und dann ist da noch eine Parkgebühr von happigen 7 €, die für Besucher aus Deutschland etwas befremdlich wirken mag. Die Straßenzüge südlich der Anlage bieten dagegen viel Platz, um sein Auto in der Nähe und rechtskonform abzustellen.

Die sechs Komplexe

Die Gebäude auf dem weitläufigen Areal sind in sechs thematisch getrennte Einheiten unterteilt: Höfe (1), Dorf (2), Auf dem Lande (3), Gärten (4), Bandbebauung (5) sowie Landgut (6).

  • Höfe: Das ist der klassische Bereich vieler Freilichtmuseen. Zu sehen sind primär Bauernhöfe und Ställe umgeben von Grachten. Auch dem einen oder anderen tierischen Bewohner begegnet man hier.
  • Dorf: Die um einen See gruppierte Ansiedlung mit Zugbrücke, Mühlen und Schiffswerft ist unzweifelhaft der Höhepunkt des Museums. Darüber hinaus sind hier vor allem Handwerk und Gewerbe vertreten.
  • Auf dem Lande: Hier finden sich die größten Gebäude auf dem Gelände. Einzelne Themenschwerpunkte wie die Produktion in einer Molkerei oder die niederländische Auswanderung sind hier beheimatet.
  • Gärten: Dieser Bereich wird von ausgedehnten Gartenanlagen geprägt, aber auch die Dorfschule ist hier angesiedelt.
  • Bandbebauung: Wie an einer Perlenschnur reihen sich hier unterschiedliche Gebäude entlang der Tramstrecke, die den Weg mehrfach kreuzt. Unter anderem sieht man eine Brauerei und einen Kirchenbau aus dem 17. Jahrhundert.
  • Landgut: Die weit verstreute und verschiedenartige Bebauung reicht von einer Wassermühle über einen Galerieholländer (Windmühle) bis hin zu einem aus Amsterdam umgesetzten Straßenzug.    

Kleine und große Höhepunkte

Wie so häufig bei Museen dieser Größe ereilte uns das Schicksal, dass wir uns zu Beginn unseres Rundgangs zu viel Zeit ließen, detailliert hinzuschauen. Dies ging schließlich zu Lasten der letzten Abteilungen, bei denen das eine oder andere Gebäude links liegen gelassen werden musste. Für viele Besucher stellt das Dorf allerdings den wichtigsten Anziehungspunkt dar. Hier ballen sich zahlreiche Gebäude und auch einige Geschäfte, in denen man zeit- oder landestypische Produkte erwerben kann. Das Ensemble wirkt geradezu wie die Niederlande en miniature. Sogar eine Floßfahrt mit eigener Muskelkraft ist über den See möglich und gerade bei Kindern sehr beliebt.

Nederlands Openluchtmuseum - Zugbrücke
Zugbrücke am Dorfrand

Natürlich gehören Vorführungen des traditionellen Handwerks und der Verkauf der Produkte zum Vermittlungskonzept des Museums. Ungewöhnlich stellt sich dagegen eine überraschende Zeitreise mittels einer Medienstation dar. In einem kleinen Wohnraum eines groß dimensionierten Bauernhofes wird man Zeuge eines Familiengesprächs. Es werden die Hoffnungen und Risiken einer Auswanderung nach Kanada diskutiert. Das bemerkenswerte daran ist, dass der Besucher auf einen als Tischplatte umfunktionierten Bildschirm schaut. Der Film zeigt wiederum eine Tischplatte in Draufsicht, die Arme der Personen, die Gegenstände auf dem Tisch, die Familienfotos und Briefe, die herumgereicht werden. Der Betrachter wird dadurch in die Szenerie einbezogen.

Nederlands Openluchtmuseum - Medienstation
Medienstation als Tisch – Foto: Nederlands Openluchtmuseum

Und da ist natürlich die Straßenbahn, die sich stets irgendwo hinter den Bäumen quietschend über die Schienen schiebt. Dort, wo sie sich unmittelbar zwischen die Gebäude quetscht und kopfsteinbepflasterte Wege quert, wird die Illusion vergangener Tage fast real. Sogar eine historische Remise existiert, in der die Wagons gewartet werden. Gerade durch dieses besondere Detail hebt sich das Nederlands Openluchtmuseum aus der Masse der Freilichtmuseen heraus und ist ohne Zweifel eine Reise wert.

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