Schwerpunkt Freilichtmuseen
Das war sie nun also, die Blogparade #KulTourRaum! In Kooperation mit dem Kulturverein Kultur hoch N drehte sich alles um Kultur und Kulturtourismus im ländlichen Raum.
Auch wenn die Anzahl der Beiträge sicherlich nicht als repräsentativ zu bezeichnen ist, so ist es doch auffällig, dass sich allein 40 Prozent der Teilnehmer an der Blogparade dem Thema Freilichtmuseum gewidmet haben. Es erscheint aber auch nicht verwunderlich, dass Freilichtmuseen sehr im Trend liegen. In einer Zeit der fortschreitenden Digitalisierung des Alltages, des hektischen Großstadtlebens und der Unsicherheiten des Berufslebens bietet ein solcher Ort – zumal meist auf dem ruhigen Land gelegen – eine Stätte der Besinnung und Entschleunigung. Er lässt uns eintauchen in eine Welt, die wir romantisch verklärt aufnehmen trotz des Wissens um die harten Lebensbedingungen zu jenen Zeiten. Durch die täglichen Erfahrungen des stetigen Wandels und rasanten Fortschritt unserer Umwelt empfinden wir die Beständigkeit des Alltagslebens vergangener Jahrhunderte vielleicht als besonders anziehend.
Zum Schwerpunkt Freilichtmuseum:
- Larissa Borck: Digitalisierung in Freilichtmuseen
- Joana Spiegel | Frau Spiegel bloggt: Raus auf’s Land – Frühlingserwachen im Museum Molfsee
- Christine Peter | Vor den Toren: Diese Baulücke erzählt Geschichte(n)
- Sabrina Schönfelder | Regionalmanagement „Silbernes Erzgebirge“: Ein Zentrum für Ländliche Baukultur – Die Vision eines Freilichtmuseums für Mittelsachsen
Schwerpunkt Archäologie
Einen weiteren Schwerpunkt der Blogparade bildete das Thema Archäologie. In den zuständigen Einrichtungen und Behörden hat man vielfach erkannt, dass unser archäologisches Kulturgut nicht nur der Wissenschaft nützlich ist, sondern enormes Potential auf kulturtouristischem und somit wirtschaftlichem Sektor entfalten kann. So werden vielerorts archäologische Denkmäler einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.
Zum Schwerpunkt Archäologie:
- Damian Kaufmann | Zeilenabstand.net: Die Straße der Megalithkultur – Reise in die Steinzeit
- Annabelle Hornung | DIGITALER_GAP: Das Ringheiligtum Pömmelte
Die weiteren Beiträge zu Blogparade erzeugen ein gutes Abbild der Vielfältigkeit des ländlichen Kulturlebens. Da ist zum einen das Uhrenmuseum aus dem Schwarzwald, das eine regionale Tradition aufgreift und zum Sammlungsschwerpunkt eines Museums macht. Das Leipziger Neuseenland stellt ein Beispiel für die gelungene Vermengung von Kultur und Natur dar. Renaturierung und Kulturangebote gehen hier Hand in Hand. Im Rhein-Neckar-Kreis werden dem Publikum mittels organisierter Rundreise vielfältige Kunstausstellungen präsentiert. Und im Osnabrücker Land lernen wir eine erstaunlich anspruchsvolle Musik-Festival-Szene kennen.
Weitere Beiträge:
- Robert Werner | Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen: Abgelegen? Von wegen…
- Steffi Karg | Kultur hoch N: Wenn ich über Kultur im ländlichen Raum nachdenke…
- Michael Bauer | mikelbower.com: Auf dem Lande, die Kunst, viermal mal eins! #radiale2018
- Irina Doelitzsch-Kaufmann | Internationaler Arbeitskreis für Musik: Musik-Festivals im ländlichen Raum – ein Blick ins Osnabrücker Land
Zusammenfassend kann man konstatieren, dass Kultur im ländlichen Raum in weiten Teilen keine reduzierte Kopie der Kulturszene in Ballungszentren darstellt. Vielmehr werden eigene, spezifische Themenfelder besetzt, die für ländliche Strukturen geeignet sind und deren Vermittlungsansätze gerade in diesem Umfeld auf fruchtbaren Boden fallen. Wo sonst möchte man sich ein Freilichtmuseum vorstellen, wenn nicht in seinem angestammten Milieu? Wo kann man Archäologie besser erfahrbar machen, als auf unbebauter Flur? Wo kann man eine Kulturlandschaft besser erfassen als außerhalb der zugebauten Ballungsräume, die frühere Siedlungsspuren vielfach überlagert haben?
Persönliches Resümee meiner ersten Blogparade
Abschließend sei mir auch ein persönlicher, nicht inhaltlich bezogener Rückblick auf meine erste selbst organisierte Blogparade gestattet. Zum einen möchte ich mich bei allen Schreibern für die wirklich animierenden und wertvollen Beiträge bedanken, die zum Gelingen von #KulTourRaum beigetragen haben. Allein der Aufruf zur Blogparade von Zeilenabstand.net auf Facebook verzeichnete rund 12500 Impressionen. Hinzu kommen noch die eigenständigen Aufrufe von Kultur hoch N und vor allem von Kulturmanagement Network mit seinen viel frequentierten Social-Media-Kanälen, die diese Zahl erheblich erhöht haben dürften. Gedankt sei an dieser Stelle allen Multiplikatoren. Rund 700 Besucher konnte ich schließlich als Leser auf meinem Blogartikel verzeichnen.
Die Resonanz war also vielversprechend. Zahlreiche Ankündigungen für die Teilnahme – auch von Reisebloggern und Museen – folgten. Und doch wurde nur ein geringer Teil davon umgesetzt. Ich würde mich selbst belügen, wenn ich dies nicht ein wenig enttäuschend empfinden würde.
Die Ursachenfindung gestaltet sich schwierig, zumal die Blogparade ja viel Reichweite und Zuspruch erzielte, aber letztlich im finalen Schritt zu stottern begann. Vielleicht war der angesetzte Zeitraum von zwei Monaten zu lang gewählt, so dass man die Aufgabe auf die lange Bank geschoben hat, um sie schließlich zu vergessen. In der Nachschau würde ich 4-6 Wochen als zeitliche Vorgabe angemessen empfinden. Wir werden es sicher im Herbst erneut probieren. Mögen diese selbstkritischen Worte vielleicht dem einen oder anderen nutzen, der mit dem Gedanken spielt, selbst ein solches Projekt umzusetzen. Bis dahin kann ich die aktuelle Blogparade von Tanja Praske empfehlen: #SchlossGenuss.
Lieber Damian,
vielen herzlichen Dank für die Empfehlung der Blogparade #SchlossGenuss, die bis zum 5. Juni läuft und einige tolle Beiträge bereits aufweist. Ich erlaube mir mal, die Einladung zur Blogparade hier als Link zu setzen: https://www.sgd-zu-tisch.de/de/blogparade-schlossgenuss/
Und ja, in der Tat habe ich es nicht geschafft bei dir mitzumachen aufgrund zu viel Arbeit mit meiner Vollzeitweiterbildung und den Projekten, die ich begleite und vorbereite.
Und ja, dein Resümée ist sehr treffend. Es ist empfehlenswert Blogparaden 3-5 Wochen maximal laufen zu lassen, sonst wird das Thema auf die lange Bank geschoben und schwupps ist die Aktion vorüber oder/und das Netz ermüdet über so eine lange Laufzeit. Habe dazu einen Artikel geschrieben mit Tipps zur Durchführung von Blogparaden. Diese resultieren aus meinen Erfahrungen seit 2012 in der Umsetzung von Blogparaden für Kulturhäuser und für mich selber.
Bei #KultBlick hast du ja letztes Jahr mit einem wunderbaren Beitrag mitgemacht. Vielleicht knüpfst du da bei #SchlossGenuss an, was uns sehr freuen würde. Im Herbst sieht es dann bei mir wieder anders aus, mit mehr Zeit neben der Blogparade #SalonEuropa, die am 23.9 startet. Mein Blog hat die letzten sechs Monate arg gelitten, das wird sich im Juni wieder ändern, endlich habe ich wieder mehr Zeit.
Die Ideen zu Artikeln türmen sich auf dem Schreibtisch, Zeit, diese endlich abzuarbeiten und vielleicht schreibe ich doch noch den Artikel, den ich für deine Blogparade andachte, wozu mir aber die Zeit fehlte. Denn dein Thema fand ich gut!
Herzlich,
Tanja von KULTUR – MUSEUM – TALK
Liebe Tanja, danke für dein Feedback und deine Ratschläge. Die nehme ich gerne an. Ich plane in der Tat auch an deiner neuen Blogparade teilzunehmen, bin aber noch unschlüssig, welches Objekt ich ins Auge fassen soll. Vielleicht mache ich mich dafür eigens auf den Weg, dann sind die Eindrücke noch ganz frisch.