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Der Unterschied zwischen WordPress.org und WordPress.com

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WordPress hosten auf zwei Wegen

In den letzten Wochen ist mehrfach die Problematik der Unterscheidung von WordPress.org und WordPress.com an mich herangetragen worden. Immer wieder erlebe ich, dass es WordPress-Einsteigern nicht bewusst ist, dass es sich dabei zwar um Dienste bzw. Produkte des gleichen Herstellers – Automattic – handelt, diese aber sehr unterschiedlich sind. Die Wahl für einen der beiden Wege hat entsprechend weitreichende Konsequenzen.

WordPress.org

Unter WordPress.org kann man das mit Abstand beliebteste Content Mangament System (CMS) herunterladen. Mit dieser Software ist es möglich, Websites und natürlich im Speziellen auch Blogs zu erstellen und zu verwalten. Voraussetzung ist ein Vertrag mit einem Hoster, der uns zu diesem Zweck Webspace zur Verfügung stellt. In aller Regel registrieren wir mit dem Hostingpaket eine individuelle Domain, über die auch die E-Mail-Adressen angelegt werden.

Die meisten Hoster ersparen uns allerdings mittlerweile den Umweg, das CMS vom Entwckler herunterzuladen und dann per FTP auf den eigenen Webspace zu befördern, wo schließlich dann die Installation zu erledigen wäre. Stattdessen kann man eine vereinfachte Installationsroutine auf dem angemieteten Server starten und schon können wir mit WordPress loslegen. Das ist auch für weniger versierte Webseitenbesitzer umzusetzen, wenn man einige Details beachtet.

Vorteile

Die Vorteile liegen vor allem in der Kontrolle über die eigene Website und in der großen Flexibilität bei Gestaltung und Erweiterbarkeit.

  • volle Kontrolle über Daten
  • WordPress ist kostenlos – ein Hostingpaket ist ordentlich ausgestattet bereits zwischen 5 und 10 EUR zu haben
  • eigene E-Mail-Adressen
  • fast unbegrenzte Möglichkeiten der Erweiterbarkeit und der Gestaltung der Website durch Plugins und Themes

Nachteile

Nachteile beim selbst gehosteten WordPress sind kaum zu benennen. Allerdings erfordert dieser Weg einige Vorkenntnisse.

  • grundlegendes technisches Verständnis notwendig
  • technische Wartung des Systems muss selbst übernommen oder in Auftrag gegeben werden

WordPress.com

Unter WordPress.com wird eine Dienstleistung angeboten, die auf Grundlage des CMS WordPress eine schnelle Erstellung einer Website oder eines Blogs erlaubt, ohne sich dabei Gedanken über Hosting oder eine eigene Domain machen zu müssen. Der kostenlose Tarif lässt sich durch den Einsatz von Subdomains in der Form meineseite.wordpress.com leicht identifizieren und wirkt doch etwas provisorisch.

Solche Baukastensysteme, die auch andere Anbieter wie Wix, Jimdo oder diverse Hoster mittlerweile auf den Markt gebracht haben und unter die ich auch WordPress.com subsumieren möchte, sind ausreichend für den schnellen Einstieg, für das erste Herumprobieren, für ein Hobbyprojekt. Wer allerdings ernsthaft und nachhaltig bloggen möchte, sollte gleich auf eine selbst gehostete Lösung setzen. Für Websites im geschäftlichen Umfeld gilt dies sowieso.

Vorteile

Vorteile kommen nur zum Tragen, wenn es schnell und einfach gehen soll mit der eigenen Website.

  • kostenloser Tarif möglich
  • schnelles Erstellen eines Blogs oder einer Website
  • ordentliches Design und Layout stehen durch Themes zur Verfügung
  • um die Sicherheit und die Wartung der Website kümmert sich der Dienstanbieter

Nachteile

Die Liste der Nachteile eines Baukastensystems ist lang, insbesondere weil es viele Einschränkungen gibt.

  • individuelle Domain nicht im kostenlosen Paket enthalten
  • Plugins können erst ab dem sehr teuren Business-Tarifen installiert werden
  • kein Einsatz externer Themes
  • Werbeanzeigen im kostenlosen Paket
  • Vielzahl von Funktionen erst in den kostenpflichtigen Tarifen erhältlich
  • starke Einschränkungen für Suchmaschinenoptimierung und Online-Marketing

Fazit

WordPress als Dienstleistung bietet sich nur für den schnellen Einstieg oder ein privates Hobby wie die Vorstellung der eigenen Familie oder der tierischen Mitbewohner an. Wer langfristig plant oder eine geschäftliche Website betreiben möchte, der sollte stets zu einer professionellen, selbst gehosteten Lösung greifen, auch wenn die Einstiegshürde zunächst höher ist. Der Umstieg von WordPress.com auf den eigenen Webspace ist im Übrigen alles andere als trivial und kann gerade bei lang geführten Blogs viel Aufwand bedeuten. Die Entscheidung sollte also frühzeitig getroffen werden.

Ausführlich beschäftigen sich Birgit Schulz und Kristina Marino mit den Vorzügen und Nachteilen des Baukastensystems und der selbst gehosteten Variante von WordPress.

4 Kommentare zu “Der Unterschied zwischen WordPress.org und WordPress.com

  1. WordPress.com nur als Hobby???? Das sehe ich ganz anders. Du brauchst ja auch für org eine Hosting-Lösung und musst dafür zahlen. Das Business-Paket eröffnet alle Freiheitsgrade für eine professionelle Nutzung.

    1. WordPress.com empfehle ich ausdrücklich nicht im geschäftlichen Umfeld. Damit ein annähernd adäquater Funktionsumfang wie bei einer selbst gehosteten Seite besteht, muss man stolze 25 € pro Monat berappen. Trotzdem wird man dabei auf Probleme stoßen, wenn es darum geht, datenschutzrechtliche Vorgaben einzuhalten. Auch ein Analysetool wie Matomo, das ich mittlerweile bei vielen Projekten einsetze, wird man meines Wissens nicht installieren können. Google Analytics ist zur Zeit aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken keine Alternative.

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