
Eine Rückkehr mit Hindernissen
Der Wolf ist zurück in Deutschland und Niedersachsen und das ist auch wunderbar! Ich könnte hier jetzt ein Plädoyer halten für die Sinnhaftigkeit der Rückkehr dieses wundervollen, stolzen Tieres. Oder man könnte auch die gegensätzlichen Argumente wie ein gesundes Ökosystem und den notwendigen Schutz von Nutztieren gegenüber stellen. Das können andere aber vielleicht besser als ich, die sich von Berufs wegen täglich mit der Thematik beschäftigen. Weshalb also dieser Blogbeitrag? Weil mir ein stümperhafte Artikel in der NOZ „Wer hat den Wolf eigentlich vermisst?“ derartig aufgestoßen ist, dass es mir die Sprache verschlug (weshalb ich eben zur Tastatur griff).
Den besagten Artikel schließt Markus Pöhlking, Volontär bei NOZ-Medien in der Lokalredaktion Meppen mit folgenden Worten:
Natürlich, der Wolf war früher mal Bestandteil des hiesigen Ökosystems. Das leidet bekanntermaßen erheblich unter dem Rückgang der Artenvielfalt. Für deren Stabilisierung bräuchte es dringend Maßnahmen. Aber keinen Wolf. Denn mal ehrlich: Hat ihn in den Jahrhunderten seiner Abwesenheit eigentlich jemand vermisst?
Der Wolf und der Mensch
Das möchte ich nun wiederum kommentieren: Wenn das Kriterium für das Recht des Überlebens von Lebewesen auf unserem Planet danach definiert werden sollte, ob man sie vermisse, dann könnten wir ja fast alle Arten ausrotten. Im Gegenzug könnten wir den Menschen gleich mit abschaffen, denn fast alle Tiere würden den Menschen auch nicht vermissen. Kaum besser als mit diesem Artikel von Herrn Pöhlking kann man nicht demonstrieren, dass sich der Mensch fataler Weise für den Nabel der Welt hält. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass eine so beängstigend kurzsichtige und verkürzende Sichtweise nicht auch bei den zuständigen Entscheidungsträgern Schule macht. Gerne würde ich übrigens einem Wolf in freier Wildbahn begegnen.
Wir sollten nie vergessen: Der Mensch hat den Wolf in Deutschland einst ausgerottet. Dieser existierte vor dem Menschen in Europa. Der Mensch ist das gefährlichste aller Raubtiere und rottet ganze Arten aus. Kein gesunder Wolf wird hierzulande einen Menschen angreifen. Dazu sind die Tiere viel zu scheu. Diese Hysterie aus Rotkäppchen gehört dahin, woher sie kommt, nämlich ins Land der Märchen! Nutztiere müssen dagegen entsprechend geschützt werden und das sollte durch staatliche Maßnahmen auch gefördert werden.
Fazit: Manchmal sollte man Volontäre doch nicht einfach machen lassen. Der Wolf ist in Deutschland wieder heimisch und das ist auch gut so!